Treberwurst-Essen

Treberwurstessen in Twann vom 25.01.2014

Am letzten Samstag hat sich eine bunte Schar von 28 Mitgliedern vom MC Willisau und Freunde auf den Weg nach Twann zum bereits traditionell gewordenen Treberwurstessen bei der Familie Ruff gemacht. Dieses Jahr haben sich die Willisauer für die Miete eines Kleinbusses entschieden und so ging die Fahrt mit den Chauffeuren Stefan Schärli und Peter Willener um 17.00 Uhr los nach Twann. Schon während der Fahrt herrschte eine ausgelassene Stimmung. Wir hatten sogar ein Geburtstagskind an Bord. Alois Schärli durfte am Samstag seinen 82. Geburtstag feiern, dazu noch später mehr. Für einige war es die erste Teilnahme und einige nehmen schon seit über 15 Jahren an diesem Anlass teil.

"Aber was ist eigentlich Treberwurst?" fragen sich vielleicht jetzt einige. Also hier eine Erklärung:

Jeweils von Januar bis März, wenn die Brennereien der Region die Rückstände der Weinproduktion - also die Traubentrester oder eben den Treber - zu hochprozentigem Marc verarbeiten, dann wird in der Gegend einer geselligen Tradition gefrönt. Ihren Ursprung vermutet Winzer und Brennmeister Werner Ruff in den 1920er-Jahren. Damals begannen die Weinbauern ihre Znüniwürste während des Brennvorgangs zum Aufwärmen auf die Trester zu legen. «Das war auch die Gelegenheit, den neuen Wein zu kosten», erinnert sich Ruff an Erzählungen seines Grossvaters.

Allein Ruff beliefert rund 15 Weinbauern mit Würsten, die er zuvor in seinem Brennkessel gart. Dabei nutzt er die heissen Tresterdämpfe, welche sich während der Marc-Destillation im Brennhafen entwickeln, für die Veredelung der Würste. Eine Stunde lang liegen die Saucissons im 78 Grad heissen Dampf, nehmen so das Marc-Aroma auf, bevor sie von den Winzern abgeholt werden.

Die Treberwurst wird mit einem superfeinen, hausgemachten Kartoffelsalat serviert. Dazu werden die neuen Weine des Hauses gereicht, ein Marc oder zwei zum Verdauen gekostet. Klar lässt sich die Treberwurst auch nach Hause nehmen, so Ruff. «Aber das Ambiente», pflegt er zu sagen, «das können wir nicht miteinpacken».

Um 19.30 Uhr waren alle Teilnehmer anwesend und warteten gespannt aufs Essen. Zuerst wurde nach dem Flüssigen der hausgemachte Kartoffelsalat serviert und das Licht gelöscht. Jetzt kamen die Schalen mit dem Treberwürsten. Diese wurden mit Marc beträufelt und anschliessend kurz flambiert. Der Schmaus konnte nun beginnen. Alle waren vom Geschmack begeistert und es gab bis genug zu Essen.

Natürlich durfte vor dem Essen ein "Happy Birthday" für unser Geburtstagskind Alois Schärli nicht fehlen. Nach dem Essen oder besser gesagt schon während dem Essen begannen einige der Teilnehmer mit dem Erzählen von Witzen. Ich glaube es gab keine einzige Pause und die Witze kamen Schlag auf Schlag. Ich habe gehört, dass einige am nächsten Tag Muskelkater hatten - es waren aber die Lachmuskeln.

Jetzt war Zeit für das Dessert. Ein leckeres Sorbet mit oder ohne Schnaps wurde serviert. Dem Geburtstagskind wurde eine persönliche Geburtstagstorte mit Kerzen serviert. Jetzt war nochmals "Happy Birthday" geplant gewesen. Aber als das Licht gelöscht wurde, wurde das Lied "Stille Nacht, heilige Nacht" angestimmt… Ob das wohl an der Wurst oder am Marc gelegen hat..

treberwurstessen

Der Abend ging noch mit einer Besichtung der Brennhafen sowie den spannenden Erklärungen von Werner Ruff weiter. Nach der letzten Kaffeerunde haben wir uns 23.45 Uhr bei unserer charmanten Bedienung und bei Werner Ruff mit einem Willisauerringli-Kranz bedankt und verabschiedet.

Auch die Heimreise ging heiter weiter und von Müdigkeit war bei den meisten Teilnehmern nichts zu spüren. So sind wir gegen 01.30 Uhr wieder heil in Willisau angekommen.

Für alle ist eines sicher - WIR KOMMEN WIEDER und wer die Treberwurst noch nicht probiert hat, muss das nächste Jahr auch mitkommen.

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Ein Dankeschön an Bernhard Grunder fürs die Organisation und an die Chauffeure.

 

Peter Willener | Stansstad, 26.01.2014

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