Treberwurst-Essen 2017

Treberwurst-Essen 2017

 

Am Samstag, 10. Februar hat sich eine bunte Schar von 20 Mitgliedern vom MC Willisau und Freunde auf den Weg nach Twann zum bereits traditionell gewordenen Treberwurst-Essen bei der Familie Ruff gemacht. Dieses Jahr haben wir uns für den Mittagsservice um 13 Uhr entschieden.

Ein Teil der Gruppe traf sich wiederum in Willisau und Dagmersellen und fuhr mit zwei Autos in Richtung Twann. In Twann angekommen wurden wir von den restlichen Teilnehmern begrüsst. Monika unsere heutige Chef de Service und Stefan Ruff haben uns auch herzlich begrüsst.

Leider hat uns im Vorfeld noch eine traurige Nachricht erreicht. Am 3. Februar 2017 ist im Alter von 68 Jahren Werner Ruff verstorben. Seine Herzlichkeit und Lebensfreude bleiben uns in dankbarer Erinnerung.

2017 Treberwurst-Essen Werner Ruff

"Aber was ist eigentlich Treberwurst?" fragen sich vielleicht jetzt einige. Also hier eine

Erklärung:

Jeweils von Januar bis März, wenn die Brennereien der Region die Rückstände der Weinproduktion - also die Traubentrester oder eben den Treber - zu hochprozentigem Marc verarbeiten, dann wird in der Gegend einer geselligen Tradition gefrönt. Ihren Ursprung vermutet Winzer und Brennmeister Werner Ruff in den 1920er-Jahren. Damals begannen die Weinbauern ihre Znüniwürste während des Brennvorgangs zum Aufwärmen auf die Trester zu legen. «Das war auch die Gelegenheit, den neuen Wein zu kosten», erinnert sich Ruff an Erzählungen seines Grossvaters.

Allein Ruff beliefert rund 15 Weinbauern mit Würsten, die er zuvor in seinem Brennkessel gart. Dabei nutzt er die heissen Tresterdämpfe, welche sich während der Marc-Destillation im Brennhafen entwickeln, für die Veredelung der Würste. Eine Stunde lang liegen die Saucissons im 78 Grad heissen Dampf, nehmen so das Marc-Aroma auf, bevor sie von den Winzern abgeholt werden.

Die Treberwurst wird mit einem superfeinen, hausgemachten Kartoffelsalat serviert. Dazu werden die neuen Weine des Hauses gereicht, ein Marc oder zwei zum Verdauen gekostet. Klar lässt sich die Treberwurst auch nach Hause nehmen, so Ruff. «Aber das Ambiente», pflegt er zu sagen, «das können wir nicht miteinpacken».

Stefan Ruff hat es mit seiner Treberwurst sogar in die letzte Coop Zeitung vom 12. Januar 2015 geschafft. Ein sehr interessanter Bericht über die Entstehung und die Tradition der Treberwurst in Twann ist darin zu finden (Seite 58).

Um 13.15 Uhr waren alle Teilnehmer anwesend und warteten gespannt aufs Essen. Zuerst wurde nach dem Flüssigen der hausgemachte Kartoffelsalat serviert und das Licht gelöscht. Jetzt kamen die Schalen mit dem Treberwürsten. Diese wurden mit Marc beträufelt und anschliessend kurz flambiert. Der Schmaus konnte nun beginnen. Alle waren vom Geschmack begeistert und es gab bis genug zu Essen.

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Auch dieses Jahr war die Stimmung sehr locker und aufgeheitert und die Zeit verging im Fluge. Zwischendurch wurden das feine Dessert mit und ohne Schnaps sowie der Kaffee serviert. Ein herzliches Dankeschön an Guido für den Einsatz bei der Kaffeeausgabe. Der Schreibende durfte sich wieder bei der Bereitstellung und Service der Desserts nützlich zeigen. Es lief alles rund und alle wurden mit dem bestellten bedient.

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Bevor wir uns langsam auf die Heimreise begaben, wurden selbstverständliche auch noch reichlich Wein, Schnaps und Treberwurst für zu Hause eingekauft.

Es war wie immer ein sehr gemütlicher und gelungener Ausflug nach Twann. Auch im nächsten Jahr werden wir bestimmt wieder am Treberwurst-Essen anzutreffen sein.

Ein Dankeschön an Bernhard Grunder für die Organisation und an die Chauffeure Stefan Schärli und der Schreibende.

 

 

Peter Willener | Langnau bei Reiden, 14.02.2017

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