Treberwurst-Essen 2015

 

Am letzten Samstag hat sich eine bunte Schar von 22 Mitgliedern vom MC Willisau und Freunde auf den Weg nach Twann zum bereits traditionell gewordenen Treberwurstessen bei der Familie Ruff gemacht. Leider konnten einige angemeldeten Teilnehmer wegen Grippe oder kurzfristigen Arbeitseinsatz nicht teilnehmen.

Wiederum haben sich die Willisauer für die Miete eines Kleinbusses entschieden und so ging die Fahrt mit dem Chauffeur Peter Willener um 17.30 Uhr beim Treffpunkt in Dagmersellen los. Danke an alle Taxichauffeure, welche die Teilnehmer von unterwegs nach Dagmersellen gebracht haben.

Schon während der Fahrt herrschte eine ausgelassene Stimmung und fuhren durch die verschneite Landschaft via Solothurn, Biel nach Twann. Wir kamen sehr gut voran und so konnten wir in Twann im Restaurant Bären noch ein feines Kaffee geniessen, bevor wir uns gegen 19.15 Uhr in den Weinkeller der Familie Ruff begaben. Dort warteten schon unsere restlichen Teilnehmer zum Treberwurstessen.

Marlis ein uns bereits bekanntes Gesicht und Stefan Ruff haben uns herzlich begrüsst und die lockere Stimmung ging weiter.

2015 Treberwurstessen

"Aber was ist eigentlich Treberwurst?" fragen sich vielleicht jetzt einige.Also hier eine Erklärung:

Jeweils von Januar bis März, wenn die Brennereien der Region die Rückstände der Weinproduktion - also die Traubentrester oder eben den Treber - zu hochprozentigem Marc verarbeiten, dann wird in der Gegend einer geselligen Tradition gefrönt. Ihren Ursprung vermutet Winzer und Brennmeister Werner Ruff in den 1920er-Jahren. Damals begannen die Weinbauern ihre Znüniwürste während des Brennvorgangs zum Aufwärmen auf die Trester zu legen. «Das war auch die Gelegenheit, den neuen Wein zu kosten», erinnert sich Ruff an Erzählungen seines Grossvaters.

Allein Ruff beliefert rund 15 Weinbauern mit Würsten, die er zuvor in seinem Brennkessel gart. Dabei nutzt er die heissen Tresterdämpfe, welche sich während der Marc-Destillation im Brennhafen entwickeln, für die Veredelung der Würste. Eine Stunde lang liegen die Saucissons im 78 Grad heissen Dampf, nehmen so das Marc-Aroma auf, bevor sie von den Winzern abgeholt werden.

Die Treberwurst wird mit einem superfeinen, hausgemachten Kartoffelsalat serviert. Dazu werden die neuen Weine des Hauses gereicht, ein Marc oder zwei zum Verdauen gekostet. Klar lässt sich die Treberwurst auch nach Hause nehmen, so Ruff. «Aber das Ambiente», pflegt er zu sagen, «das können wir nicht miteinpacken».

Stefan Ruff hat es mit seiner Treberwurst sogar in die letzte Coop Zeitung vom 12. Januar 2015 geschafft. Ein sehr interessanter Bericht über die Entstehung und die Tradition der Treberwurst in Twann ist darin zu finden (Seite 58).

Um 19.30 Uhr waren alle Teilnehmer anwesend und warteten gespannt aufs Essen. Zuerst wurde nach dem Flüssigen der hausgemachte Kartoffelsalat serviert und das Licht gelöscht. Jetzt kamen die Schalen mit dem Treberwürsten. Diese wurden mit Marc beträufelt und anschliessend kurz flambiert. Der Schmaus konnte nun beginnen. Alle waren vom Geschmack begeistert und es gab bis genug zu Essen.

Auch dieses Jahr wurden wieder verschiedenste Witze erzählt, welche unsere Lachmuskeln arg strapaziert haben. Aber wie heisst es doch so schön „Lache ist die beste Medizin“ oder dann sicher ein Schluck Marc oder zwei…

Jetzt war Zeit für das Dessert. Ein leckeres Sorbet mit oder ohne Schnaps wurde serviert und ein Kaffee oder zwei mit einem zusätzlichen Gläschen „Güggs“ gehörte natürlich auch dazu. Bevor wir uns um 23.15 Uhr langsam wieder auf den Heimweg machten, bedankten wir uns bei unserer charmanten Bedienung Marlis und beim Juniorchef Stefan Ruff mit einer Schachtel Willisauer-Ringli für die tollen Bewirtung und den sehr gemütlichen Abend. Alle waren nun auch noch mit Schnaps, Wein oder Treberwurst für zu Hause eingedeckt.

Bei geselliger Schlagermusik ab CD kamen wir auf der Heimreise wieder sehr gut voran und so sind wir gegen 00.20 Uhr gesund in Dagmersellen angekommen.

Für alle ist eines sicher - WIR KOMMEN WIEDER und wer die Treberwurst noch nicht probiert hat, muss das nächste Jahr auch mitkommen.

Ein Dankeschön an Bernhard Grunder für die Organisation. Mit diesem Link gehts direkt zur Fotogalerie, viel Spass!

 

 

Peter Willener | Langnau bei Reiden, 01.02.2015