Treberwurst-Essen 2016

 

Treberwurst-Essen 2016

Am Samstag, 5. März hat sich eine bunte Schar von 16 Mitgliedern vom MC Willisau und Freunde auf den Weg nach Twann zum bereits traditionell gewordenen Treberwurstessen bei der Familie Ruff gemacht. 

Ein Teil der Gruppe traf sich wiederum in Dagmersellen und fuhren mit zwei Autos in Richtung Twann. Geplant war ein Kaffeehalt kurz vor Biel im Autobahnrestaurant Pieterlen. Doch leider wurde nichts daraus. Kurz vor Egerkingen standen die Autos auf der Autobahn und via Radio hörten wir einen Stau von 9 Kilometern wegen einem Unfall im Raum Niederbipp. So ging es nun im Schritttempo auf der Autobahn weiter. Glücklicherweise war die Unfallstelle schon geräumt und nach rund 30 Minuten ging unsere Fahrt dann ohne Stau weiter. Die Stimmung war trotz Stau sehr ausgelassen und die Zeit verging im Fluge…

In Twann angekommen wurden wir von den restlichen Teilnehmern begrüsst. Gemeinsam begaben wir uns gegen 19.15 Uhr in den Weinkeller der Familie Ruff.

Marlis unsere bereits sehr bekannte und beliebte Chef de Service und Werner & Stefan Ruff haben uns herzlich begrüsst.

"Aber was ist eigentlich Treberwurst?" fragen sich vielleicht jetzt einige. Also hier eine Erklärung:

Jeweils von Januar bis März, wenn die Brennereien der Region die Rückstände der Weinproduktion - also die Traubentrester oder eben den Treber - zu hochprozentigem Marc verarbeiten, dann wird in der Gegend einer geselligen Tradition gefrönt. Ihren Ursprung vermutet Winzer und Brennmeister Werner Ruff in den 1920er-Jahren. Damals begannen die Weinbauern ihre Znüniwürste während des Brennvorgangs zum Aufwärmen auf die Trester zu legen. «Das war auch die Gelegenheit, den neuen Wein zu kosten», erinnert sich Ruff an Erzählungen seines Grossvaters.

Allein Ruff beliefert rund 15 Weinbauern mit Würsten, die er zuvor in seinem Brennkessel gart. Dabei nutzt er die heissen Tresterdämpfe, welche sich während der Marc-Destillation im Brennhafen entwickeln, für die Veredelung der Würste. Eine Stunde lang liegen die Saucissons im 78 Grad heissen Dampf, nehmen so das Marc-Aroma auf, bevor sie von den Winzern abgeholt werden.

Die Treberwurst wird mit einem superfeinen, hausgemachten Kartoffelsalat serviert. Dazu werden die neuen Weine des Hauses gereicht, ein Marc oder zwei zum Verdauen gekostet. Klar lässt sich die Treberwurst auch nach Hause nehmen, so Ruff. «Aber das Ambiente», pflegt er zu sagen, «das können wir nicht miteinpacken».

Stefan Ruff hat es mit seiner Treberwurst sogar in die letzte Coop Zeitung vom 12. Januar 2015 geschafft. Ein sehr interessanter Bericht über die Entstehung und die Tradition der Treberwurst in Twann ist darin zu finden (Seite 58).

Um 19.30 Uhr waren alle Teilnehmer anwesend und warteten gespannt aufs Essen. Zuerst wurde nach dem Flüssigen der hausgemachte Kartoffelsalat serviert und das Licht gelöscht. Jetzt kamen die Schalen mit dem Treberwürsten. Diese wurden mit Marc beträufelt und anschliessend kurz flambiert. Der Schmaus konnte nun beginnen. Alle waren vom Geschmack begeistert und es gab bis genug zu Essen. 

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Auch dieses Jahr war die Stimmung sehr locker und aufgeheitert und die Zeit verging im Fluge. Kurzerhand wurde der Schreibende als Serviceunterstützung eingesetzt und es hiess Kaffeebestellungen aufnehmen und vorbereiten. Zwei Café Creme hier, ein Espresso dort mit einem Zucker, nein zwei, ehhh zwei Rahm und ohne etwas… Ojeeeee. Aber am Schluss hatten alle Anwesenden ihr gewünschtes Getränk.

Jetzt war Zeit für das Dessert. Die Bestellung wurde selbstverständlich wieder von der Serviceunterstützung aufgenommen. Zwetschgen- oder Zitronensorbet mit und ohne Güggs, mit wenig Güggs, mit viel Güggs… Ojeeeee weiter ging es…. Aber es hat geklappt und alle waren zufrieden und es wurde weiterhin viel gelacht und geplaudert...

Die ersten Gäste verliessen den Weinkeller kurz vor 22 Uhr um noch den richtigen Zug von Twann Richtung nach Hause zu erwischen. Gegen 23.30 Uhr verabschiedete sich auch die restliche Gruppe bei Familie Ruff. Selbstverständliche wurde auch noch reichlich Wein, Schnaps und Treberwurst für nach Hause eingekauft.

Die Heimreise verlief sehr gut und so haben wir müde aber glücklich gegen 00.30 Uhr wieder unseren Ausgangspunkt in Dagmersellen erreicht.

Es war wie immer ein sehr gemütlicher und gelungener Abend. Auch im nächsten Jahr werden wir bestimmt wieder an einem Abend in Twann zum Treberwurstessen anzutreffen sein.

Ein Dankeschön an Bernhard Grunder für die Organisation und an die Chauffeure Stefan Schärli und der Schreibende.

 

 

Peter Willener | Langnau bei Reiden, 06.03.2016